Beste Qualität aus der Steinweiherquelle
Vom Brunnen zum Wasserhahn
Festabend zu „100 Jahre WBV Grabenstätt“ mit Vortrag von Gustl Lex und viel Lob für alle, die die Erfolgsgeschichte mitgeschrieben haben – Jubiläums-Ausstellung mit Gewinnspiel
Grabenstätt. Mit einem kurzweiligen Festabend im Schlossökonomiesaal feierte der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Grabenstätt sein 100-jähriges Bestehen. Als Wasserleitungsbau-Verein am 22. Dezember 1924 gegründet, wurde dieser schon im Oktober 1925 in eine Wasserleitungs-Genossenschaft umgewandelt. Seit 1957 ist man ein Verband. Bei der Jubiläumsausstellung, die im Rahmen des sonntäglichen Grabenstätter Herbstmarktes stattfand, informierten sich die Besucher mit den ausgestellten Bildern, Karten und Ausstellungsstücken über die Geschichte, Technik und Bedeutung der hiesigen Trinkwasserversorgung. Auch das Jubiläums-Gewinnspiel kam sehr gut an. Um einen der fünf schönen Preise zu erhalten, musste man der Wasserinhalt eines Glasgefäßes (14,637 Liter) möglichst genau tippen. Youngster Florian Juretschke schätzte mit 15 Litern am besten und durfte sich über einen Gutschein für einen Motorsegler-Rundflug freuen. Für die durstigen Ausstellungsbesucher stand erfrischendes WBV-Trinkwasser kostenlos zur Verfügung. Beim Festabend ließ Ortsheimatpfleger Gustl Lex im Beisein zahlreicher Ehrengäste die facettenreiche Geschichte der Grabenstätter Wasserversorgung Revue passieren und lüftete dabei manch ein Geheimnis – unterhaltsam und humorvoll in bairischer Mundart. Gut ein halbes Jahr hatte er im Gemeindearchiv, in Protokollbüchern und in alten Zeitungsberichten recherchiert und 120 Bilder herausgesucht. Viel Applaus gab es auch für den jungen Ziachspieler Maximilian Lukas aus Hirschau, der vor großem Publikum zünftig aufspielte.
Zu Beginn des Jubiläumsabends bedankte sich der 1. Vorstand Karl-Heinz Austermayer bei allen, die die Erfolgsgeschichte des WBV über all die Jahrzehnte mitgeschrieben hatten. Warme Worte gab es für die in Grabenstätt lebende Freifrau Alexandra von Wrede als Eigentümerin der Steinweiherquelle. „Sie und ihre Familie stellen uns seit 1934 das Wasser für unsere Versorgung kostenfrei zu Verfügung und dafür möchte ich ihnen ein herzliches „Vergelts-Gott“ sagen“, so Austermayer. Ein großer Dank galt zudem dem Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, der auch Vorstand der gemeindlichen Wasserversorgung Marwang ist, die vom WBV seit vielen Jahren mit Wasser zum Mischen versorgt wird. Auch mit dessen Vorgänger Altbürgermeister Georg Schützinger hat man immer gut zusammengearbeitet. Besonders strich Austermayer die Verdienste seines eigenen Amtsvorgängers Johann Stefanutti heraus, der 36 Jahre in der WBV-Vorstandschaft tätig war, davon 20 Jahre als 1. Vorstand. „Das ist eine wirklich große Leistung“, lobte Austermayer, der selbst seit 32 Jahren in der Vorstandschaft mitwirkt, davon die letzten sieben Jahre als 1. Vorstand. Ganze 26 Jahre an der Verbandsspitze und insgesamt 46 Jahre in der Vorstandschaft war der 2020 verstorbene Ehrenvorstand Markus Rachberger. Lob gab es auch für Elisabeth Bartsch, die 30 Jahre Vorstandsmitglied war und zehn Jahre das Büro des WBV leitete.
„Unsere Vorstandschaft ist aktuell mit meinem Stellvertreter Thomas Langerspacher, den Beisitzern Günther Maier, Ernst Kaiser, Hans Purzeller, Michael Lex, Paul Osenstetter und meiner Wenigkeit super aufgestellt“, lobte Austermayer und versicherte auch im Namen des bewährten Wassermeisters Helmut Steinbeck und des ganzen WBV-Teams, dass man weiterhin alles tun werde, „um den Bürgern so ein gutes Wasser wie bisher liefern zu können“.
Seinen WBV-Festvortag begann Lex mit dem ersten großen Dorfbrand von 1834, im Zuge dessen die Gemeinde beschlossen hatte, das Dorf umzugestalten. Es wurden Häuser verlegt, damit ein Marktplatz für die drei jährlichen Warenmärkte mit jeweils mehrtägigen Viehmärkten entstehen konnte. Beim Genehmigungsverfahren forderte das Bezirksamt Traunstein einen öffentlichenTrinkwasserbrunnen, der von der Dorfgemeinschaft aus Kostengründen aber nicht erwünscht und später dann durch fehlende Wartung der Pumpe ständig defekt war. Über zehn Jahre dauerte der Kampf der Behörden und es ging bis zur Regierung von München. Erst durch die Anordnung des „Ministerium des Innern“ um 1850 habe der Gemeindeausschuss von Grabenstätt klein beigegeben und es sei eine für 75 Jahre recht vernünftige Lösung entstanden, so Lex. Die eigentliche Druckwasserleitung entstand aber erst im Zuge der Gründung einer Wasserleitungsgenossenschaft 1925. Die erschlossene Waldquelle stellte die Genossen hier vor gewaltige, technische und finanzielle Probleme. Vor allem erwies sich die Schüttung der Quelle als zu gering, wodurch es durch Sperrstunden immer wieder massive Einschnitte bei der Versorgung gab. Erst als zehn Jahre später die im Osten des Dorfes gelegene Steinweiherquelle als Trinkwasserspender erschlossen worden war, konnten die quantitativen Schwierigkeiten gelöst werden. Auch in jüngerer Zeit gab es Herausforderungen, die gemeistert werden mussten, wie Spuren von Pflanzenschutzmitteln in den 1990er Jahren. Deren Beseitigung gelang in Kooperation mit der Gemeinde und den Landwirten bis zum Jahr 2000. Seitdem wird wieder bestes Wasser geliefert. Nach dem offiziellen Teil des Jubiläumsabends wurde noch lange weitergefeiert und man hatte sich einiges zu erzählen. mmü
Der 1. Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Grabenstätt Karl-Heinz Austermayer (links) bedankte sich herzlich beim Ortsheimatpfleger Gustl Lex (rechts), der den Festabend „100 Jahre WBV Grabenstätt“ mit einem spannenden historischen Vortrag bereichert hatte. Für die zünftige Musik sorgte der Nachwuchs-Ziachspieler Maximilian Lukas aus Hirschau.
Im Rahmen des Grabenstätter Herbstmarktes konnte man am vergangenen Sonntag die Jubiläumsausstellung „100 Jahre WBV Grabenstätt“ besuchen. Nicht nur Wasserwart Helmut Steinbeck (von links), sondern auch Mitglieder der WBV-Vorstandschaft – wie hier auf dem Foto –Michael Lex und Paul Osenstetter standen den Besuchern mit ihrer Expertise Rede und Antwort.
Zum Jubiläum wurde auch noch einmal angestoßen und das natürlich mit dem eigenen Wasser.
Der Gewinner des Jubiläums-Gewinnspiels Florian Juretschke mit dem 1. Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Grabenstätt Karl-Heinz Austermayer im Schlosshof.
Juretschke hatte die Wassermenge im Glasgefäß (14,637 Liter) mit 15 Litern am besten geschätzt
Vielen Dank an unseren örtlichen Berichterstatter, Herrn Markus Müller, der uns diesen Bericht nebst Fotos zur Verfügung gestellt hat. u. a. wurde dieser Bericht bereits im „Traunsteiner Tagblatt“ veröffentlicht.
Der Wasserbeschaffungsverband Grabenstätt steht seit 100 Jahren für eine sichere und zuverlässige Trinkwasserversorgung. Jeden Tag liefern wir durchschnittlich 221 cbm Wasser zu den Abnehmern.
Über 1500 Menschen werden von uns über ein ca. 16 km langes Hauptleitungsnetz mit bestem Wasser versorgt. Unser Wasser: besser als manches Mineralwasser.
Mit mehr als 50 untersuchten Parametern ist Trinkwasser das mit Abstand am strengsten untersuchte Lebensmittel. Ständig werden von der Quelle aber auch aus dem Leitungsnetz Trinkwasserproben mikrobiologisch und chemisch untersucht. Unsere Qualitätskontrollen belegen: Das Trinkwasser des Wasserbeschaffungsverbandes Grabenstätt hält die strengen Grenzwerte der neuen Trinkwasserverordnung nicht bloß ein, sondern in vielen Fällen sind die Parameter gar nicht nachweisbar. Und übrigens: Das Wasser des Wasserbeschaffungsverbandes Grabenstätt ist so frisch und natürlich rein, dass es aus unserer Quelle ohne Aufbereitung und chemische Veränderung zu unseren Kunden geleitet werden kann.
Die Wasserhärte liegt zwischen 18 und 20 Grad deutscher Härte. Mit dem Durchschnittswert von 19° ist es nach dem Waschmittelgesetz als Hart zuzuordnen. Fazit: Wir empfehlen Ihnen das Trinkwasser der Steinweiherquelle als günstiges, hochwertiges Erfrischungsgetränk.
Die Mitarbeiter des Wasserbeschaffungsverbandes Grabenstätt sind 365 Tage im Jahr in Bereitschaft um die Versorgung zu sichern, die Top-Qualität zu überwachen und Kundenanfragen zu beantworten.